Der Club der keiner i(s)st…

 

Wer den MSC Yacht Club lieber als Video erleben möchte, dem empfehle ich dieses und dieses Video von Matthias Morr (Teil 1 und Teil 2) auf Deutsch oder dieses etwas längeres Video mit Untertiteln.

Wie ich bereits erklärt habe, bedienen Costa, MSC und AIDA den Massenmarkt – also die Kategorie eines 3- oder 4-Sterne-Hotels. Es gibt aber auch absolute Luxus-Schiffe. Auch hier kann ich auf eine Dokumentation verweisen – falls man das nötige Kleingeld hat.

Eines der Dinge, die man auf solchen Schiffen findet, ist Platz. Auch das Verhältnis von Crew zu Passagieren ist großzügiger. Ich persönlich brauche keine Kabine, die größer als meine Wohnung ist – schließlich bin ich dort nur zum Schlafen oder um den Balkon zu genießen. Ein Klavier in der Kabine benötige ich ebenfalls nicht, und den Whirlpool finde ich auch auf dem Pooldeck.

Als ich im Juni 2024 aus Genua auslief, lag dort die Explora II. Explora Journeys ist eine Tochter von MSC und im Luxusmarkt positioniert. Natürlich habe ich mir dazu einige Videos angeschaut.

Anfang 2025 bekam ich dann einen Newsletter von MSC. Außerhalb der Saison gibt es nette Rabatte für Explora. Ich dachte mir: Einmal so richtig in den Luxus eintauchen…
Auf der Explora wird das Publikum sicher ganz anders sein als auf der Seaview. „Sir, Sie tragen nur eine Festina? Sie brauchen mindestens eine Omega, um an dieser Bar etwas zu trinken. Und Bier haben wir nicht – nur Champagner.“ – Nein, so wird es hoffentlich nicht sein.

Es wird auf der Explora sicherlich ruhiger zugehen als auf der Seaview. Und auch wenn ich normalerweise nicht der Typ dafür bin – einmal im Jahr lasse ich auch gerne mal die Sau raus.

Dann erinnerte ich mich an den MSC Yacht Club – das „Schiff im Schiff“-Konzept. Der Yacht Club befindet sich auf allen größeren MSC-Schiffen. Zutritt hat jedoch nur, wer dort eine Kabine gebucht hat. Es handelt sich also nicht um einen Club im eigentlichen Sinne. Selbstverständlich darf man auch die „normalen“ Bereiche des Schiffs nutzen.

Es gibt einige Vorteile, wie in den Videos beschrieben. Man hat eine priorisierte Einschiffung und wartet nicht im Terminal. Sollte etwas noch nicht bereit sein, wird man mit einem Glas Sekt und Snacks vertröstet.

Man hat einen Butler, der einem rund um die Uhr zur Verfügung steht. Er bringt einen zur Kabine, hilft auf Wunsch beim Auspacken und übernimmt organisatorische Dinge. Anstatt sich an der Rezeption anzustellen, sagt man einfach seinem Butler, dass man gerne einen Landausflug nach Avignon machen möchte – und er arrangiert das.

Im Yacht Club gibt es auch mehr Platz. Man wird dort an einem Seetag sicher keine Probleme haben, eine freie Sonnenliege zu finden.

Das Essen im normalen Restaurant ist durchaus in Ordnung, aber im Yacht Club liegt das Niveau noch ein Stück höher. Außerdem kann man flexibel essen gehen, wann man möchte. Auf einer früheren Kreuzfahrt habe ich den Restaurantbesuch sogar mal durch das Buffet ersetzt, weil ich unbedingt das Auslaufen sehen wollte.

Auch im Yacht Club gibt es Unterhaltung, aber es geht ruhiger zu. Und genau das ist der Punkt: Man hört entspannt einem Pianospieler zu, geht danach aufs Pooldeck und lässt es dort krachen.

Ich bin also gespannt, was dieses „Schiff-im-Schiff“-Konzept für mich bereithält. Ob ich auf den normalen Decks wohl blöd angeschaut werde? „Da ist einer der Yacht-Club-Snobs! Werft ihm die Badetücher an!“

Zum Dresscode: Immer mit Krawatte, auch auf dem Pooldeck! – Nicht wirklich. Wer mich im Büro sieht, weiß, wie ich im Alltag herumlaufe. Das reicht für das Restaurant völlig aus: lange Hose (AUF KEINEN FALL VERGESSEN EINE HOSE ANZUZIEHEN), Hemd. Ich könnte dort vermutlich sogar mit meinem bitsundso-T-Shirt erscheinen, aber mit kurzen Hosen oder einem Unterhemd wohl eher nicht.

Am Gala-Abend ist elegante Kleidung erwünscht. Unser Group-CEO trägt selbst an der Generalversammlung keine Krawatte (was ihn absolut sympathisch macht) – aber einmal im Jahr würde selbst ich mir eine umbinden. Jetzt muss ich nur noch ein YouTube-Video anschauen: Wie bindet man eine Krawatte? – Oder ich frage einfach den Butler, ob er mir hilft.

Noch 14 Tage bis es losgeht!